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Die Versicherungsanbieter versuchen sich den Erfordernissen von Studenten und Azubis anzupassen, mit Sondertarifen für diese Zielgruppe. Somit können die preisempfindlichen jungen Leute einen Tarif wählen, bei dem sie die ersten 5-10 Jahre einen geringeren Beitrag (unter Normaltarif) entrichten und danach einen etwas höheren Beitrag zahlen (über Normaltarif).
Auch Verbraucherzentralen bekräftigen, dass die Berufsunfähigkeitsversicherung wichtig für alle ist. Warum Studenten aber besonders darauf angewiesen sind: Wer keine Berufsunfähigkeitsversicherung (oder eine andere Form der Einkommenssicherung hat), dem bleibt bei Erkrankung oder Unfall nur noch die geringe staatliche Hilfe, in Form der Erwerbsminderungsrente.
Junge Leute haben aber meist keinen Anspruch auf staatliche Erwerbsminderungsrente, da sie nicht mindestens 5 Jahre versichert waren und in den letzten 5 Jahren, nicht mindestens 3 Jahre im Rahmen einer Tätigkeit Pflichtbeiträge in die gesetzliche Rentenkasse eingezahlt haben. Kindererziehungszeiten gelten übrigens auch als Pflichtbeitragszeiten. Das bedeutet, dass Ihnen z.B. die Elternzeit auch als Tätigkeit mit Beitragszahlung angerechnet wird.
Eine Statistik des Focus zeigt, dass in der Altersgruppe der heute 20-jährigen die Wahrscheinlichkeit, bis zum Renteneintritt mit 65 Jahren, mal berufsunfähig zu werden, sehr hoch ist. Laut dieser Statistik werden wahrscheinlich 38% der Frauen und 43% der Männer die heute 20-29 Jahre alt sind, im Laufe ihres Berufslebens für einen gewissen Zeitraum, nicht mehr fähig sein ihren Beruf auszuüben. Für die heutigen Studenten und Auszubildenden ernüchternde Aussichten.
Unfälle
Krebs und ähnliche Erkrankungen
Nervenkrankheiten und psychische Erkrankungen
sonstige Erkrankungen
Erkrankungen des Skelett und Bewegungsapparates
Quelle: Morgen & Morgen GmbH, 2014
Erkrankungen des Herzens und des Gefäßsystems
Als Student, Azubi oder Berufseinsteiger sind Sie erst am Anfang Ihrer Karriere. Es werden voraussichtlich weitere Karrierestufen und Einkommensanpassungen folgen und auch Ihre Ansprüche werden sich mit den Jahren ändern. Sieht Ihr Vertrag die Nachversicherungsgarantie vor, können Sie Ihre Berufsunfähigkeitsrente nachträglich nach oben anpassen, ohne dass Ihre aktuelle Gesundheitssituation erneut geprüft wird.
Als berufsunfähig gelten diejenigen, die aufgrund von Krankheiten, Unfällen, Körperverletzung oder dem Nachlassen der Kräfte über das altersentsprechende Maß hinaus, Ihren angestrebten Beruf zu mindestens 50% nicht mehr ausüben können. Und das mind. 6 Monate lang.
Als Student oder Auszubildender haben Sie üblicherweise noch keinen Beruf, höchstens einen Minijob oder ein bezahltes Praktikum. Sie haben daher 2 Möglichkeiten: Sie schließen eine private Erwerbsunfähigkeitsversicherung ab (da die gesetzliche Erwerbsminderungsrente in jungen Jahren meist noch nicht greift), oder eine Berufsunfähigkeitsversicherung für Ihren angestrebten Beruf (nur bei manchen Versicherern möglich), die Sie nachher im Verlaufe Ihres Berufslebens aufstocken, ohne erneuten Gesundheits-Check.
Aufgestockt werden kann die Versicherung, wenn Sie das Studium oder die Ausbildung abgeschlossen haben, Sie in eine höhere Gehaltsstufe kommen oder Familienzuwachs bekommen. Aus den 2 Möglichkeiten ist die Berufsunfähigkeitsversicherung für Sie viel vorteilhafter, da die Erwerbsunfähigkeitsversicherung nur dann zahlt, wenn Sie überhaupt nicht mehr arbeiten können (egal in welchem Beruf).
Student
Sie studieren Medizin und Ihnen ist das Studium über den Kopf gewachsen. Sie lernen ununterbrochen, schlafen wenig, essen ungesund, müssen im Krankenhaus noch Praktikum machen und kommen wenig an die frische Luft. Mitten in der Prüfungszeit haben Sie plötzlich einen Zusammenbruch und können nicht mehr weitermachen. Sie verfallen in eine Depression. Sie haben Angststörungen, sind nicht mehr belastbar. Die Kraft zum Studieren können Sie nicht mehr aufbringen, Sie können nicht mehr als Arzt tätig werden und werden dadurch berufsunfähig. Da Sie aber dennoch als Sprechstundenhilfe in einer Tierarztpraxis einige Stunden pro Tag arbeiten können um etwas zu verdienen, sind Sie nicht erwerbsunfähig.
Auszubildender
Sie haben Ihre Ausbildung zum Gärtner beinahe abgeschlossen und werden plötzlich gegen Glyphosat, dem meist verwendeten Pflanzenschutzmittel, allergisch. Sie könnten somit Ihren angestrebten Beruf nur noch sehr eingeschränkt ausüben. Sie sind also berufsunfähig. Erwerbsunfähig sind sie dadurch nicht, da Sie auch als Altenpfleger arbeiten könnten um Ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.
Die meisten Versicherungsbedingungen besagen, erst nachdem Sie 3 Jahre lang Ihren Beruf nicht mehr ausüben können, wird durch ein medizinisches Gutachten die Prognose erstellt, dass Sie langzeit-berufsunfähig sind. Vorteilhaft für Sie, ist eine Versicherung, die nach 6 Monaten die anhaltende Berufsunfähigkeit feststellt und Ihnen rückwirkend (bis zum Eintritt der Berufsunfähigkeit) die Rente auszahlt.
Meiden Sie Verträge die Sie bei Eintritt der Berufsunfähigkeit auf einen ähnlichen Beruf verweisen, den Sie theoretisch noch ausüben könnten, um Ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Zwar zahlen Sie als Student oder Auszubildender einen geringeren monatlichen Beitrag, wenn Sie die sogenannte Klausel zur „abstrakten Verweisung“ in Ihrem Vertrag zulassen, jedoch ist diese Klausel für Sie nachteilig. Der Versicherer zahlt Ihnen keine Berufsunfähigkeitsrente, solange es noch eine ähnliche Tätigkeit gibt, der Sie nachgehen könnten. Auch wenn diese mit weniger Einkommen und einem geringeren sozialen Status verbunden ist. Außerdem haben Sie nicht die notwendige Ausbildung für diese Tätigkeit und treten gegen andere Kandidaten mit der nötigen Ausbildung an.
Ihr Recht einzuklagen hilft dann auch wenig. Da Sie als Student oder Azubi Ihren angestrebten Beruf auch noch nicht ausgeübt haben, können Sie bei einer Klage schwer argumentieren, dass der vorgeschlagene Beruf Ihrem angestrebten Beruf nicht gleichwertig ist.
Einige Versicherer bieten die Möglichkeit die Versicherungsbeiträge für eine Zeit auszusetzen oder zu stunden und später die Zahlungen wieder aufzunehmen. Diese Flexibilität ist vor allem für junge Leute ohne festes Einkommen eine attraktive Option.
Was wenn Sie Ihren angestrebten Beruf nicht mehr ausüben können? Eine Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt Ihnen dann eine monatliche Rente. Je früher Sie diese abschließen, desto günstiger wird sie.
Nur rund 15% der verzeichneten Berufsunfähigkeiten bei jungen Leuten waren auf Unfälle zurück zu führen, auch wenn Unfälle häufiger bei jungen Leuten (unter 40) Berufsunfähigkeit verursachen, als bei den älteren Gruppen.
Deshalb wäre es falsch zu glauben, dass es genügt sich gegen Unfälle abzusichern. Denn die verbleibenden 85% der möglichen Ursachen, wären damit nicht abgedeckt.
030-344 09 98 80 (Ortstarif)
Beratungs-Team
Hoher Leistungsdruck, finanzielle Ungewissheit, mangelnder Ausgleich zwischen Beruf und Privatleben, langes Sitzen in ungünstigen Positionen zeigen schon frühzeitig negative Auswirkungen auf den allgemeinen Gesundheitszustand und folglich auf die Leistungsfähigkeit. In der jungen Altersgruppe der bis zu 40-jährigen, kommen daher psychische Erkrankungen oder Nervenkrankheiten (30,1%), gefolgt von Krankheiten an Rücken, Muskeln und Gelenken (22,91%) am meisten vor. Das führt dazu, dass junge Leute ihre Ausbildung nicht mehr abschließen und ihren angestrebten Beruf nicht mehr aufnehmen.
Im Studium und in der Ausbildung ist das Einkommen meist nicht üppig. Das Rheinisch Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung hat ermittelt, dass Studenten ein Nettoeinkommen von 1.039 € im Monat haben. Nach Deckung der normalen Lebenshaltungskosten (z.B. Miete und Lebensmittel) bleibt dann noch ein verfügbares Nettoeinkommen von 215 € im Monat. Nicht überraschend, dass junge Erwachsene nicht auch noch für eine Versicherung bezahlen wollen. Dabei würden sie, gerade wenn sie die Berufsunfähigkeitsversicherung in diesem Alter abschließen, für den Rest ihres Berufslebens weniger zahlen.
Warum ist das so? Die Krankheitsgeschichte, das Alter und die Länge des Zeitraums in dem man einzahlt, sind entscheidend für die Höhe des Beitrags. Je jünger und gesünder Sie beim Abschluss sind, desto niedriger schätzt der Versicherer Ihr Risiko ein und somit bleibt der Beitrag überschaubar. Sollten Sie auch noch ein risikoreiches Hobby, wie Klettern, haben, oder familiär gesundheitlich vorbelastet sein, wäre es ohnehin ratsam früh an eine Absicherung zu denken.
Achten Sie vor Abschluss der Berufsunfähigkeitsversicherung genau auf Ihre Gesundheitsangaben. Beantworten Sie diese wahrheitsgemäß und fragen Sie noch einmal bei Ihrem Hausarzt oder Ihrer Krankenversicherung nach, wenn Sie sich unsicher sind.
Weniger Krankheiten angegeben, geringerer Beitrag? Ja, aber die Folge ist auch: Weniger Krankheiten angegeben - kein Geld von der Versicherung, wenn der Ernstfall eintritt. Denn die Versicherung kann sich auch bei versehentlichen Falschangaben weigern zu zahlen. Schauen Sie sich nach einem Vertrag um, der Ihnen zusichert, dass 5 Jahre nach Vertragsabschluss die Versicherung ihr Recht verliert, auch bei versehentlichen Falschangaben, vom Vertrag zurück zu treten.
Einige Studiengänge bieten die Voraussetzung sich später verbeamten zu lassen. Juristen oder Verwaltungswissenschaftler können als Beamte in der öffentlichen Verwaltung arbeiten, Finanzwissenschaftler können eine Beamtenlaufbahn im Finanzamt einschlagen und Lehramtsstudenten werden, in manche Bundesländern, als Lehrer verbeamtet.
Streben Sie eine Beamtenlaufbahn an, ist das Pendant zur Berufsunfähigkeitsversicherung für Sie die Dienstunfähigkeitsversicherung. Wenn Sie Ihren Dienst nicht mehr ausüben können, erhalten Sie ein Ruhegehalt von Ihrem Dienstherren, dem Staat. Wenn Sie darüber hinaus ein höheres Einkommen sicherstellen wollen, ist die Dienstunfähigkeitsrente für Sie die richtige Option.
Besonders interessant ist die Grundfähigkeitsversicherung für Auszubildende, die später eine körperliche Tätigkeit (z.B. Fliesenleger, Tischler oder Gärtner) ausüben. Denn sie versichert vor allem Fähigkeiten wie Greifen, Gehen, Heben, Sehen, Sprechen oder Hören, aber auch Konzentration oder Gedächtnis. Wenn diese Fähigkeiten stark eingeschränkt sind oder verloren gehen, erhalten Sie eine Rente von der Versicherung.
Manche Studenten die eine Laufbahn als z.B. Künstler, Musiker oder Ärzte anstreben, könnten eine Grundfähigkeitsversicherung einer Berufsunfähigkeitsversicherung auch vorziehen.
Als voll erwerbsunfähig gelten Sie erst, wenn Sie nicht mehr als 3 Stunden am Tag arbeiten können (egal ob in ihrem angestrebten Beruf oder in einem anderen Beruf). Erst dann erhalten Sie die volle Erwerbsminderungsrente. Zahlen Sie als